Für die Wellerstädter Kerwasburschen war es seit Generationen Pflicht, den größten Kerwasbaum aufzustellen. Ein Baum unter 30 Metern war fast eine Beleidigung für die Anwohner. Jedes Jahr wurde der Baum länger und länger. 1981 war dann der Höhepunkt erreicht.
Das Aufstellen des 36-Meter-Baumes im Jahr 1981!
Ein Baum mit sage und schreibe 36 Metern wurde eingefahren. Aber wie jetzt aufstellen? Bald merkte man, die Stangen waren viel zu schwach und zu wenig. Ratlosigkeit machte sich breit und die Stangen wurden nachgebunden. Nach Stunden und mit vereinten Kräften stand endlich ein stolzer 36-Meter-Kerwabaum. Die Burschen sangen noch: „Heit in ocht Toch iss die Kerwa vorbei …! “ Sie irrten sich schwer. Nach dem Motto: „Es kann der frömmste nicht in Ruhe leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“ ging es jetzt erst richtig los. Eine Anzeige beim Landratsamt folgte.
Zeitungsausschnitt Erlanger Nachrichten 1981
Der Baum wäre viel zu hoch, gefährde die Umgebung und müsste wieder ausgegraben werden. Das sollte die Feuerwehr Baiersdorf übernehmen. Diese dachten gar nicht daran und informierten sofort ihre Wellerstädter Kollegen. Binnen Stunden glich die Stelle um den Baum einen Großparkplatz. Nach ein paar Maß von den Kerwasburschen gespendeten Bier und einen Augenzwinkern musste die Feuerwehr unverrichteter Dinge wieder abziehen. Jetzt schaltete sich sogar der Bürgermeister höchstpersönlich ein. Nach zähen Verhandlungen und ein paar Stützstreben, erreichte er es tatsächlich: Der Baum bleibt stehen!!!
Hier noch eine Randnotiz: Bei den Neuwahlen der Wellerstädter Feuerwehr im gleichen Jahr wurde ein neuer Kommandant gewählt. Zufall???
Ein Schelm wer schlechtes dabei denkt!!!